Die NASA und die Indian Space Research Organisation (ISRO) haben eine bahnbrechende Zusammenarbeit angekündigt, um im nächsten Jahr gemeinsam eine Mission zur Internationalen Raumstation (ISS) durchzuführen. Dies wurde in einer gemeinsamen Erklärung des Weißen Hauses am 22. Juni 2023 bekannt gegeben. Der Plan sieht vor, dass die NASA indische Astronauten im Johnson Space Center in Houston ausbildet, um eine gemeinsame Expedition zur ISS im Jahr 2024 zu ermöglichen. Die genaue Art dieser Mission, ob es sich um eine sechsmonatige Expedition oder eine kürzere private Mission handelt, bleibt jedoch noch unklar.

Indien unterzeichnet die Artemis Accords

Eine weitere wichtige Ankündigung in der Erklärung war, dass Indien die Artemis Accords unterzeichnet hat, ein nicht bindendes Abkommen zwischen den USA und anderen Ländern zur Festlegung von Leitprinzipien und bewährten Verfahren für die Erforschung des Weltraums, insbesondere im Rahmen des von der NASA geleiteten Artemis-Programms. Indien ist der 27. Unterzeichner der Artemis Accords, zu denen viele Partnerländer der Internationalen Raumstation gehören, mit der Ausnahme von Russland.

Ein Meilenstein in der Weltraumkooperation

Die Ankündigung erfolgte während des Besuchs des indischen Premierministers Narendra Modi im Weißen Haus und wurde von Präsident Joe Biden in einer gemeinsamen Pressekonferenz gefeiert. Modi betonte, dass diese Zusammenarbeit einen großen Fortschritt in der Raumfahrtkooperation darstelle und dass für die Partnerschaft zwischen Indien und den USA „nicht einmal der Himmel die Grenze“ sei.

Weitere Projekte und Herausforderungen

Die Erklärung erwähnte auch die Lieferung des NASA-ISRO Synthetic Aperture Radar-Satelliten (NISAR) an Indien im nächsten Jahr. NISAR ist eine gemeinsame Erdbeobachtungsmission im Wert von 1,5 Milliarden Dollar, die Informationen über die Veränderungen in Ökosystemen, Oberflächen und Eismassen der Erde liefert. Darüber hinaus diskutierten die USA und Indien Möglichkeiten zur Stärkung der kommerziellen Zusammenarbeit, Exportkontrollen und Technologietransfers. Insgesamt markiert diese Ankündigung einen wichtigen Schritt in der internationalen Weltraumzusammenarbeit und öffnet die Tür für spannende gemeinsame Missionen zwischen den beiden Raumfahrtnationen.